Das Koordinationstraining gehört zu einer der Grundbausteine eines erfolgreichen Krafttrainings. In der Bewegungsphysiologie entspricht die Koordination dem Zusammenwirken der Gleichgewichtsorgane und der Skelettmuskulatur. Koordination ist auch das Zusammenspiel einzelner Muskeln im Körper.

Motorisches Lernen und somit das Erlernen neuer Bewegungen, das Perfektionieren von Bewegungsabläufen und schlussendlich die Steigerung der Fähigkeit der Muskulatur zur spezifischen Leistung, basiert auf dem Training der Koordination.

Koordination ist nicht nur das Schulen des Gleichgewichtes auf einer labilen Unterlage, oder das Ausführen akrobatisch anmutender Übungen im Zehenstand, Koordination ist auch das (Wieder-)Erlernen neuer Bewegungsabläufe nach einem Unfall oder Krankheit, das Zusammenspiel der Muskulatur, um hinkfrei gehen zu können, um mit Leichtigkeit die Treppen hoch und runter zu rennen. Koordination ist auch die Geschicklichkeit, den Arm zielgerichtet im Alltag einzusetzen, um zum Beispiel schmerzhafte antrainierte Bewegungsmuster zu umgehen. Können sie ihren Rücken koordiniert bewegen?

In der Rehabilitation ermöglicht das Training der Koordination einen frühzeitigen Einstieg zurück in die Aktivität und somit in den Alltag. Koordination kann so trainiert werden, dass die Heilung nicht gestört, sondern unterstützt wird. Durch diese sanften und spezifischen Übungen werden neue Bewegungs- und Aktivitätsmuster, angepasst an das Heilungsstadium erlernt und gefördert, und somit der Körper auf die bevorstehenden Aufgaben optimal vorbereitet. Dadurch wird lange Inaktivität vermieden, Folgeerscheinungen wie Thrombosen oder Kontraktionen reduziert und der Rehabilitationsprozess positiv beeinflusst.

Im Freizeit- und Leistungssport bietet das Koordinationstraining neben den spezifischen Kraft- und Ausdauerübungen zusätzliche Aspekte der Konzentration und der Schulung der Feinmotorik. Weiter bieten sie Abwechslung und Motivation. Und nicht zuletzt wird dadurch die Gefahr von Verletzungen verringert.

Im Alter hilft das Koordinationstraining Stürze zu vermeiden; wer agiler mit kniffligen Gleichgewichtsübungen umgehen kann, reagiert auch schneller, wenn er sich in Stolpergefahr befindet.

Zusammengefasst kann Koordinationstraining als ein Erlernen eines gewandten Umgangs mit dem Körper in der Umwelt betrachtet werden; leichtfüssig, zielgerichtet und agil.